,,Der Ziegel wird auch in Zukunft bestehen“

03.05.2021

WELS/OÖ. Der Baustoff Holz scheint auf dem Vormarsch zu sein. Kann er dem „Platzhir­schen" Ziegel gefährlich wer­den? Ist der Ziegel auf dem absteigenden Ast? Ein Inter­view mit Claudia Ecker, die gemeinsam mit Markus Pich­ler das Ziegelwerk Pichler in Wels führt.

Die Holzbauer haben in den letzten Wochen und Monaten sehr für ihren Baustoff gewor­ben. Haben Sie Angst um Ihre Marktanteile? 

 

Ecker: Der Ziegel ver­eint viele hervorragende Ei­genschaften wie Brand-, Wärme- und Schallschutz. Au­ßerdem ist er wertbeständig und sorgt für ein angenehmes, Wohn­klima im Sommer kühl und im Winter angenehm warm. Wenn wir diese Argumente zu den Häuslbauern bringen, bin ich sicher, dass der Baustoff Ziegel auch in Zukunft bestehen wird.

 

Ziegel brennen braucht viel Energie. Auf welche Energieträ­ger greifen Sie in Ihrem Ziegel­werk zurück?

 

Ecker: Seit März erzeugen wir auf 2.500 Quadratmetern mit PV­-Modulen Strom aus Sonnenlicht und eine Erweiterung ist bereits beauftragt. Insgesamt werden diese beiden Anlagen 880.000 Ki­lowattstunden Strom pro Jahr er­zeugen. Zusätzlich setzen wir an unseren Produktionsstandorten in Wels und Neuhofen an der Krems auf 100 Prozent Ökostrom. Un­ser Zieglerverband beteiligt sich an der Erforschung von grünem Wasserstoff und dem industriellen Einsatz für den Ersatz von fossi­lem Brennstoff.

 

Wie gehts dem Ziegelwerk Pichler während der Corona-Krise? 

 

Ecker: Wir waren dank unseres Sicherheitskonzeptes und des vorbildlichen Verhaltens unserer Mitarbeiter von Personalausfällen durch Covid bis dato kaum betrof­fen. Auf den Baustellen kam es am Anfang der Krise zu kleineren Verzögerungen, die sich im Lau­fe des Jahres wieder normalisiert haben. Der umsichtigen Vorge­hensweise der Sozialpartner ist es zu verdanken, dass es auf den Baustellen durch die Sicherheits­maßnahmen zu keinen unnötigen Stillständen gekommen ist.

 

Quelle: tips.at